Alle guten Dinge sind drei
Mitgliederversammlung im Bischofshof, Regensburg
Diese mittelalterliche Redensart bewahrheitete sich am Dienstag, den 25. Januar, zur Mitgliederversammlung und Neujahrsempfang der Bailliage Bavière Orientale. Bailli Karl-Günther Wilfurth und Maître Restaurateur Eric Hagelstein hatten in den Bischofshof am Dom eingeladen, und der dritte Anlauf nach zwei Corona-bedingten Absagen wurde ein fulminanter Erfolg.
Von Anfang an lag eine besondere Stimmung in der Luft – hatte der Bischofshof doch extra für die Chaîne des Rotisseurs geöffnet, sein Personal aus der Pandemie-Pause zurückgeholt – kulinarisch und optisch alle Register gezogen. Wann erlebt man schon eine Mitgliederversammlung mit Bollinger-Champagner und erlesenem Fingerfood wie unter anderem Tafelspitzröllchen, gebackener Garnele, Falafelbällchen und Tartelett mit Rindertatar?
Alle waren dankbar, einander wieder treffen zu können, und das Austauschbedürfnis war sehr groß. Zuerst hatte der Bailli während des Empfangs das Wort. Neben all den Formalien stand ein Jahresrückblick mit vielen aufkeimenden Erinnerungen im Vordergrund, erstaunlich wie viele Präsenz-Veranstaltungen 2021 doch stattgefunden hatten.
Der ganze Saal, auch die nicht genutzten Tische, war komplett festlich eingedeckt, üppig mit Frischblumengestecken geschmückt, in denen immer wieder dezent das Chaîne-Logo hervorblitzte, und die man am Ende der Veranstaltung sogar mitnehmen durfte – eine sehr schöne Geste, die von den Damen mit einem extra Applaus goutiert wurde.
Das Menü startete mit einem Carpaccio vom norwegischen Lachs, sehr fein mit einem Zitronenöl und rosa Pfeffer abgeschmeckt. Begleitet von einem Riesling vom Weingut Hofmann aus Rheinhessen. Wer wollte, konnte den ganzen Abend auch immer wieder auf die hervorragenden Biere der Bischofs-Brauerei zurückgreifen. Weiter ging es mit einem auf den Punkt zubereiteten Radicchio-Risotto, das mehr als großzügig von schwarzem Trüffel begleitet wurde. Wer sich im Vorfeld die Frage gestellt hatte, wie die leichte Bitternote des Gemüses zum Trüffel passt, war ab der ersten Gabel begeistert – nämlich sehr gut. Ebenso wie der ausgesuchte Wein „Scheurebe meets Sauvignon“, so die einhellige Meinung. Butterzart zerging dann der Damkalbsrücken auf der Zunge, schön rosa gebraten, mit einer Haselnusskruste, hausgemachten Fingernudeln und einem Selleriepüree. Der dazugehörige vollmundige Madiran-Wein vom Chateau de Duisse fand ebenfalls großen Anklang. War denn da noch eine Steigerung möglich? Die weiße Brigade überraschte noch mit einem Mille-feuille mit Bratapfelcreme und einem Rum-Eis im Zuckernest, garniert mit einem Schokoladen-Chaîne-Logo. Stilecht serviert mit einem Moscato d’Asti.
Welch ein Abend, welch ein Start ins Neue Jahr! Anhaltender Applaus begleitete dann die launige, fachkundige und unterhaltsame Menü-Besprechung unseres Mitglieds, Dr. Regina Birk. Alle Teilnehmer spürten bei der Urkundenverteilung an die schwarze und weiße Brigade, dass das gesamte Team um Eric Hagelstein hinter dieser Veranstaltung gestanden ist, alle es trotz der sicherlich großen Herausforderung genossen haben, in diesen schweren Zeiten für die Gastronomie mal wieder mit ihrem Können aufwarten zu können. Vive la Chaîne – wir kommen wieder!
Bericht Kirsten Wolff, Vice Chargée de Missions
Bilder: Hartmut Wolff, Vice Chargée de Missions