Weihnachtsfeier vom Schwierigsten!

Findet sie statt? Ja? Nein? Es war ein Wechselbad der Gefühle und der Argumente! Es sollte das „Finale“ des Jahres sein mit Inthronisation. Weit über 30 Mitglieder wollten ehrenvoll aufgenommen und befördert werden. Wir trauten uns, leider verließ unseren Bailli Délégué der Mut.

Anders unsere von Urs Eder geführten Jagdhornbläser, die uns zum Defilee in das Fürstliche Jagdschloss den Marsch bließen. 

Um 10:15 Uhr rollen wir über die Einfahrt zum Jagdschloss. Die Donaunebel liegen noch zwischen dem über 150 Jahre alten englischen Garten. Die Grüns und Fairways sind weiß überschneit. Vor dem Schlosseingang stehen 10 grün vermummte Männer, die „Falkner Jagdhornbläser“, die uns begrüßen werden. „Wir haben uns in der Zeit etwas verhaut und sind zu früh da“. „Macht nix, kommt ins Schloss, wärmt Euch und trinkt einen Glühwein.“ 

Beate Beck, Organisatorin und ihr Mann Michael Beck, Küchenchef, haben das Schloss 3 Tage durchgeheizt.

« von 2 »

 

Alles ist in festlicher Stimmung, die Tischkarten werden verteilt. Da kommen auch schon die ersten Gäste mit der Testgruppe um Dr. Candida Mattis-Nahr. Das ehemalige Zimmer der Fürstin Helene von Thurn & Taxis wird zum kleinen Testzentrum. Wer getestet ist, geht auf die Terrasse, die Fanfarenbläser haben sich dort bereits postiert. 

Gegen 11.45 Uhr erklärt der Bailli, dass alle negativ getestet sind, es kann losgehen. Die Fanfaren erklingen, der Champagner wird ausgeschenkt. 

Über der Terrasse auf der „Fürstentreppe“ begrüßt unser Bailli historisch launisch die Gästeschar. 

Das Fürstliche Schloss war nach einem Großbrand des Donaustaufer Jagdschlosses (bis auf die Grundmauern abgebrannt mit der gesamten Marktgemeinde) an dieser Stelle im Fürstlichen Thiergarten aber wieder aufgebaut worden. Berühmte Personen lebten und starben hier, so auch der Bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß. 

Nachdem die Garderobe das zweite Mal gefüllt worden war, kommt richtig Stimmung auf, Champagner am späten Sonntagmorgen sorgt für Laune.

Beate Beck hatte ein fachkundiges und liebenswertes Serviceteam zusammengestellt. 

Es war Genuß pur. Während Test und Fanfarengenuss wurden kleine Amuse Gueule, Häppchen in verschiedensten Variationen serviert. Die Gespräche wollten nicht enden, dann ging es los mit zweierlei von der Ente, Apfel-Lauch Quiche bei einem Rheingauer Riesling von Robert Weil.  

Michael Beck ist ein Meister in seiner „kleinen Küche“, alles wird gleichzeitig serviert. 

Wir freuten uns auf die Spinatsuppe mit Flammlachs und Wintertrüffel, immer noch mundete der Riesling.

 

Nach der Suppe überraschte uns unser Bailli mit dem wunderschönen Gedicht „Advent“ von Loriot. Wer es kennt, weiß, dass dies die optimale Ergänzung zu einem Diner in einem Jagdschloss ist. 

Nachdem der Rotwein, ein Black Print aus der Pfalz von Markus Schneider eingeschenkt war, kam das „Beste vom Rind“ mit Schalotten-Portwein-Jus. 

Das Lebkuchenparfait mit Zwetschgenröster und Quarkbällchen schloss den Abend ab. 

Philipp Lessig war von den Redekünsten seiner Anneliese, die eine perfekte Menübesprechung hinlegte, völlig überrascht und erfreut. Wir übrigens auch alle.

« von 2 »

 

Es war bereits finster geworden, als wir den Schlosspark verließen und an der Walhalla vorbei den Nachmittag nachhause fahrend revuepassieren ließen.

Karl-Günther Wilfurth
Bailli

Bilder:  Hartmut Wolff, Vice Chargée de Missions