Viaggio Tartufissimo mit der Bailliage Bavière Orientale vom 10.-13. Oktober 2024

 

Über all die kleinen Besonderheiten, Geheimnisse und Überraschungen dieser in der Chaîne des Rôtisseurs und darüber hinaus zurecht legendären Trüffelreise in die Marken en détail zu berichten, wäre ein Sakrileg. Schließlich wollen auch alle nach uns Reisenden noch unvoreingenommen begeistert werden. Deshalb kann und soll dies kein Reisebericht, der das Erlebte chronologisch schildert, sein. Aber einiges darf natürlich schon verraten und in Bildern gezeigt werden.

Donnerstag mittag und nachmittag:

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Die Region:

„Le Marche“ ist eine der weniger bekannten Regionen Italiens, erstreckt sich von der Adria mit einem schmalen Küstenstreifen bis weit in den Apennin, das große Gebirge Mittelitaliens. Am Flughafen der Hauptstadt Ancona, die wunderschön in einer natürlichen Meeresbucht liegt, begann und endete unsere Reise. Unser Ausgangspunkt war das wenige Kilometer entfernte Jesi, (eher zufällig) Geburtsort des Stauferkaisers Friedrich II. Hier übernachteten wir im Hotel Federico Secondo. Die Marken sind eine relativ wohlhabende Region Italiens und sie sind auch reich an Trüffeln, die hier womöglich sogar in größerer Menge und besserer Qualität vorkommen als im dafür berühmten Piemont. Und die Region ist mit einer der grössten und schönsten Tropfsteinhöhlen Europas gesegnet. Wer wie ich vorab bei „Tropfsteinhöhle“ gelangweilt abgewunken hat, weil er schon mal in Pottenstein und im Schulerloch war, wurde eines Besseren belehrt.

Donnerstag abend:

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Die Gruppe:

Wir waren mit 30 Personen genau in der richtigen Gruppengröße, nicht zu viele und nicht zu wenige. 26 Mitglieder und Partner der Bailliage Bavière Orientale, ein befreundetes Paar und ein Paar der Bailliage Niedersachsen – dem Confrère Uwe Bernhard aus Bad Pyrmont verdanken wir die vielen schönen Photos zu dieser Reise. Wir hatten viel Spaß miteinander, saßen mal in dieser, mal in jener Konstellation zusammen und freuten uns zusammen über die schönen Erlebnisse bei übrigens bestem Spätsommerwetter.

Freitag tagsüber:

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Die Gastgeber:

Klaus Gérard ist in der Chaîne des Rôtisseurs weithin bekannt, als Mitglied des Conseil Magistral Träger der roten Kette, seit 37 Jahren (mit Unterbrechung) Bailli der mitgliederstarken Bailliage München und Oberbayern und mittlerweile seit 30 Jahren ansässig im netten Örtchen Monte San Vito nahe Ancona. Klaus ist Trüffelsucher und -experte, ein profunder Kenner der Kunstschätze „seiner“ Region und bestens vernetzt mit Gastronomen, Winzern, Künstlern und sonstigen Originalen. Klaus‘ Gattin Federica ist wie Friedrich II. in Jesi geboren und hat mit ihrer charmanten, herzlichen und lustigen Art unsere Reise mehr als bereichert. Und singen kann sie….! Und da waren noch Stefano, der nicht nur als Busfahrer Talent bewies (auch wenn einmal beinahe der Sprit ausging und ein anderes Mal beinahe eine Unterführung zu niedrig war), Franco, Massimo und viele andere, die uns viel Freude beschert haben.

Freitag abend:

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Die Kultur:

Natürlich haben wir nicht nur gegessen auf dieser Reise. Klaus Gérard hat uns bekannte und weniger bekannte Kulturdenkmäler seiner Region gezeigt, drei davon sollen exemplarisch hier erwähnt werden: Als Individualtourist würde man wohl kaum die Pinacoteca im Palazzo Pianetti in Jesi besuchen, dabei ist sie absolut sehenswert, nicht nur wegen der 68m langen Galerie. Das winzige Barocktheater in Monte San Vito würde man sogar nicht einmal finden, umso schöner und überraschender für uns, dass auf der Bühne auch noch „etwas los“ war! Loreto als Italiens bedeutendster Marien-Wallfahrtsort ist hingegen sehr bekannt und viel besucht, trotzdem konnten wir auch hier einige besondere Anekdoten erfahren und waren beeindruckt von der ganzen Anlage, der Kirche, dem im Alabasterwürfel eingemauerten Wohnhaus der hl. Maria  und dem Ausblick bis zum Meer.

Samstag tagsüber:

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Die Kulinarik:

Trüffel natürlich. Meist zuerst die etwas kräftigeren Schwarzen und im nächsten Gang die feineren Weissen. Stets über hausgemachte Pasta gehobelt und in unbegrenzter Menge. Klaus war permanent zwischen den Tischen unterwegs und hobelte, was das Zeug hielt, über die Teller. Vorher gab es aber meist auch noch Tagliata, feine Schinken, Würste und Käse, nach zwei Gängen Trüffelpasta (mit Nachschlag) auch noch ein veritables Fleischgericht, zum Beispiel eine Porchetta, von unseren Damen martialisch zerteilt. Und natürlich ein Dessert. Aber auch mal ein reines Fischmenü, wie zum ersten Lunch nach der Ankunft am Meer oder im schicken 3-Sterne-Restaurant Uliassi. Oder, quasi im Vorbeigehen, allerlei Delikatessen beim „Dallmayr von Ancona“. Mal in lebendiger, rustikaler Atmosphäre mit Livemusik, mal sehr elegant und auch mal sehr privat. Niemand hat auf dieser Reise Gewicht verloren, so viel ist sicher! Auch verdurstet ist niemand, der Wein der Region ist der Verdicchio, der zu Trüffel und Antipasti und Austern und Gamberi und zur Porchetta wunderbar gepasst hat, und er floss in Strömen.

Samstag abend:

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Wir haben viel erlebt, gut gegessen und hatten sehr viel Spaß unter Freunden. Besser geht’s nicht!

Photos: Uwe Bernhard (Bailliage Niedersachsen)

Text: Joachim Hüther, Bailli