Roter Hahn
Diner Amical

Der Rote Hahn lässt sich berechtigt als legendäres Gasthaus bezeichnen. Ein kleines Restaurant in einem historischen Gebäude mit einer richtig langen Geschichte im Herzen von Regensburg.

Im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und seit Jahrhunderten in Familienbesitz. Hier ist mittlerweile die dritte Generation am Ruder. Der junge talentierte Küchenchef Maximilian Schmidt bringt, zusammen mit seiner Südtiroler Gattin, seine ganzen Erfahrungen ein, die er in erstklassigen internationalen Adressen und auf gemeinsamen Reisen sammeln konnte. In angenehmer Atmosphäre serviert man hier eine sehr moderne und geschmacksintensive Küche mit skandinavischen, asiatischen und auch Südtiroler Einflüssen.

 

Das Wetter beim Diner Amical am 15.09.2021 ließ es zu, dass die Mitglieder ihren Ruinart Champagner und diverse Amuse Bouche draußen in der Roten-Hahnen-Gasse genießen konnten. Etwa 42 Mitglieder hatten sich dort eingefunden und genossen die Grüsse und Gaumenfreuden aus der Sternenküche.

Der Bailli Karl-Günther Wilfurth begrüsste alle wie gewohnt mit Geschichten aus seinem großen Wissensschatz und bat die Mitglieder hinein. Innen eilte der Service umher.

Es folgte schnell der erste Gang, eine raffinierte Karotte in Singapur Hot Sauce, Kombu, Togarashi und Knochenmark. Einige Nicht-Karotten-Liebhaber witzelten noch, allerdings verging das Lachen recht schnell, denn es verzauberte jeden, was man geschmackstechnisch aus einer Karotte rausholen kann. Der leicht gekühlte Lageder Grauburgunder harmonierte hervorragend.

Als zweiten Gang kredenzte man uns eine Zucchini an Essenz von Anchovies und Tomate. Auch da war man derart verzückt, dass man dem passenden Veltiner aus der Wachau fast keine Beachtung geschenkt hätte. Diese großartige Komposition, schmeckte wie nichts, was man kennt und verblüffte einfach.

Sehnlichst erwartet wurde vor allem der dritte Gang, auch weil der Küchenchef selbst so schwärmerisch von der japanische Suppe Pho Bo erzählte, dass einem das Wasser im Munde zusammenlief. Die besagte Suppe kam mit gefüllten Teigtaschen namens Gyoza und toppte alles. Zusammen mit einem feinherben Rheingauer Riesling des Weingutes Pfaffmann ergab sich ein Feuerwerk der Geschmacksknospen. Aber halt, kann das noch besser werden?

Ja, dass konnte es.

Beim vierten Gang überzeugte die BBQ Wachtel mit leicht rauchigem Geschmack an Kampot Pfeffer und Kirsche. Der Baron de Ley Tempranillo war stimmig und wurde von einigen sofort als ihr Lieblingswein deklariert.

Der krönende Abschluss war genau genommen dann der Abschuss, der Hit, der Clou, denn eine Fake Marille täuschend echt aus weißer Schokolade und kühler fruchtiger Innerei in Kombination mit einem Zibibbo “Passito di Pantelleria” ließ nun endgültig alle aus der Fassung bringen. Von jedem Tisch schallten Worte des Lobes durch den Raum.

Dr. Regina Birk war in ihrer Ansprache an Maximilian Schmidt und seinem Team kaum mehr zu bremsen. Sie sprach wohl allen Mitgliedern aus der Seele und versprühte beim Reden mindestens genauso viele Funken, wie das Feuerwerk an unseren Geschmacksknospen.

Die Service Mitarbeiter waren äußerst aufmerksam, nie aufdringlich und sehr professionell. Ein großes Lob ging auch an den Sommelier Danny Fliri, der mit seiner Auswahl der Weinbegleitung immer den Nagel auf den Kopf traf. Die Erfahrung eines 100 Jährigen attestierte ihm die Rednerin.


Resüme: eine wegweisende Fusion- und Gewürzküche, die mehr als einen Stern verdient hat!

Bericht: Sandra Müller
Bilder: Sandra Müller u. Roter Hahn