Mit Superlativen sollte man sparsam umgehen, sonst verlieren sie ihre Wirkung. Beim Bericht zu unserem Diner Maison im Ontra fällt dies allerdings schwer, denn alles war wirklich „super“:

  • Über 100 begeisterte Teilnehmer an einem Wochentag.

  • Perfektes, nicht zu heißes Sommerwetter mit angenehmen Temparaturen bis in den späten Abend.

  • Das wahrscheinlich modernste (Küchenausstattung und Ambiente) Restaurant Regensburgs und weit darüber hinaus.

  • Und vor allem ein herausragendes Menü auf höchstem kulinarischem Niveau.

Der Reihe nach:

Mit großer Vorfreude trafen viele Mitglieder und Gäste schon vor dem offiziellen Beginn um 18.30 am Dienstag, 26.Juli 2022 am Restaurant Ontra ein und bevölkerten die Rasenfläche vor dem Lokal, denn die Terrasse war für unser Diner Maison bereits festlich eingedeckt. Rasch hatten wir etwas Prickelndes im Glas und wurden mit erfrischender Gazpacho und herzhaftem Beef-Tartar im Taco-Hörnchen versorgt. Das Highlight für viele waren die vor unseren Augen frisch geöffneten Austern.

Stimmungsvoll begleitet wurde der Empfang von der Regensburger Sängerin und Saxophonistin Carmen Strobel, die uns beschwingt in den Abend starten ließ.

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Der Begrüßung unseres Bailli Karl-Günther Wilfurth mit dem üblichen geschichtlichen Abriß – wir befinden uns schließlich auf dem Areal der ehemaligen Nibelungenkaserne – und der Vergabe einiger Promotionsurkunden und Commandeur-Plaketten für beförderte Mitglieder folgten die einleitenden Worte des Hausherrn Karlheinz Deller und unseres Gastgebers, Rotisseur Peter Grasmeier. Beiden merkt man an, mit wieviel Engagement und Herzblut sie das Projekt „Ontra“ entwickelt haben und nun, ein gutes halbes Jahr nach der Eröffnung, weiter voran treiben.

Am Tisch folgte dem tadellosen Amuse Bouche aus Thunfisch und Gurke mit der Vorspeise das erste Highlight: Hamachi mit Shiso und Mizuna – also Gelbschwanzmakrele mit asiatischer Minze und japanischem Senfsalat, sowie Mini-Gürkchen und Grapefruitfilets. Die exotischen Kräuter und eine Sauce auf Reisweinbasis (Mirin) harmonierten perfekt mit dem Fischfilet allererster Güte.

Nicht weniger überzeugend war die Tranche vom Iberico-Schwein, zart und fein gewürzt; besonders gelobt wurde auch die Beilage aus Fenchelgemüse und die zum Gericht gereichte Spätburgunder Spätlese vom Weingut Dahn aus dem Rheingau.

Man mag es nicht glauben, aber die Küche steigerte sich noch einmal mit dem Zwischengang, einem perfekt glasig gegarten Stück Zander aus Wildfang, begleitet von jungem Lauch und einem umami-intensiven Dashi-Fischsud: Das war eine wahre Götterspeise!

Das feine Sorbet aus weißem Pfirsich und Joghurt bereitete uns vor auf den Hauptgang, ein wunderbar zartes Filet vom Black Angus mit gebratenem Blumenkohl und Sauce Bernaise. Auch dies war ein herausragendes Gericht, produktfokussiert und erstklassig zubereitet.

Ob jetzt noch Platz für ein Dessert war? Die Kombination von Kokostörtchen und Mangoeis war leicht und nicht zu süß und ein wirklich schöner Abschluß zu diesem exzellenten Menü.

Neben der gut gewählten Weinbegleitung vom Weißburgunder zur Vorspeise bis zum Gewürztraminer zum Dessert soll auch die alkoholfreie Getränkebegleitung lobend erwähnt werden, die zu jedem Gericht passend kombiniert wurde und von Verbene-Jasmin über Apfelquitte bis Wald-Heidelbeere nicht nur interessant war, sondern köstlich mundete.

Die Küchen und Service-Mitarbeiter wurden für Ihre Leistungen kräftig beklatscht, von der Organisatorin des Abends Juliane Lerch mit persönlichen Urkunden ausgezeichnet und mit dem Tronc (unserem gut gefüllten Trinkgeld-Sektkübel) bedankt.

Unser Bailli weiß, warum er häufig Confrère Reinhard Müller mit der abschliessenden Menübesprechung beauftragt: Auch heute steuerte dieser eine launige und unterhaltsame Rede voller Wertschätzung und Lob für die schwarzen und weißen Brigaden bei und sparte zu Recht nicht mit: Superlativen!

Bericht: Joachim Hüther, Photos: Juliane Lerch, Joachim Hüther