2. Oldtimerausfahrt der Bailliage Bavière Orientale
Das Ziel der diesjährigen Old- & Youngtimerausfahrt der Bailliage Bavière Orientale war am 16. September 2023 die Stadt Abensberg und die Holledau. Gemäß dem Motto „Alt trifft Neu“ dokumentierten zwanzig gemeldete Fahrzeuge stilecht über 70 Jahre Automobilgeschichte. Höchst erfreulich war, dass Bailli Joachim Hüther und die Organisatorin dieser Veranstaltung, Vice Conseiller Gastromomique, Dr. Candida Mattis-Nahr, auch diesmal wieder zahlreiche Gäste (41) im Schatten des Hundertwasserturms in Abensberg begrüßen konnten, die es sich trotz einer teilweise langen Anreise nicht nehmen ließen, an dem Event teilzunehmen.
Das älteste Fahrzeug, ein Pontiac Safari, Baujahr 1955, wurde umrahmt von Oldtimer-Klassikern, wie Porsche 356 Cabrio, Austin Healey Frogeye, Maserati Ghibli, Mercedes SL Pagode, Morgans sowie von Youngtimern der Marken Ferrari, BMW und „neuzeitlichen“ potenziellen Klassikern von Porsche, Jaguar oder Mercedes. Selbstverständlich standen zunächst die angereisten, hochglanzpolierten Schmuckstücke im Zentrum des Interesses. Bei „leichten Getränken“ wurden Erfahrungen, Anekdoten und technische Details ausgetauscht. Nach einer kleinen Stärkung im Brauereigasthof „Zum Kuchlbauer“ und einem Grußwort des (noch) zweiten Bürgermeisters, Dr. Bernhard Resch, hieß es dann endlich: „Ladies and Gentlemen, please start your engines“.
Gefahren wurde bei traumhaftem Spätsommerwetter über romantische Nebenstraßen durch reizvolle Ortschaften nordöstlich von Abensberg bis nach Niederleierndorf zum historischen, liebevoll renovierten Zachhof.
Neben einer Stärkung mit kleinen selbstgebackenen Köstlichkeiten, garniert mit Produkten aus dem heimischen (Kräuter-) garten wurden die Teilnehmer von den Besitzern, Frau Dr. Götz und Herrn Ulrich, über die eindrucksvolle Historie dieses „Gebäude-Oldtimers“ informiert. Auf dem Rückweg über Herrngiersdorf, Rohr, Siegenburg und Altdürnbuch nach Abensberg war nicht nur die Landschaft ein Genuss, sondern auch die mit intensiven Hopfenaromen angereicherte Luft.
Zurück in Abensberg wurden auf der Dachterrasse des Brauereigasthofs Zum Kuchlbauer die Eindrücke des Tages ausgetauscht. Die Hopfenaromen des Nachmittags konnten nun endlich auch veredelt in flüssiger Form im Glas degustiert werden. Natürlich hatten die Organisatoren auch Prämierungen geplant. So gab es Preise für: das älteste Fahrzeug (Ponitac Safari, Bj. 1955, U. Gebauer) – das Fahrzeug mit dem originellsten Equipment, einem stilechten Picknickkorb auf dem Heckgepäckträger (Porsche 356 B Cabrio, Bj. 1962, Prof. Dr. A. Fürst) und das internationalste Team (Mini Cabrio, John Cooper Works, Bj. 2022, E. Bösch-Malinen, Schweiz und S. Malinen, Finnland, jetzt wohnhaft in München).
Bei dem anschließenden Diner im Festsaal wurde von fünf automobilen Gängen des Nachmittags auf ein vom Hausherrn und Chef de Cuisine, Thomas Daxl, kreiertes und von der Küche exzellent zubereitetes, fein abgestimmtes 5-Gängemenü durchgeschaltet. Der Abend im Festsaal des Hauses, an fein gedeckten Tischen mit passendem saisonalen Tischschmuck, wurde zunächst mit einem Gruß aus der Küche eingeleitet; auch hier dem Motto folgend: „Alt trifft Neu“ – „Alt“: Walddorfsalat – „Neu“: Entenpraline. Kulinarisch gestartet wurde mit einem Flusskrebscocktail, umrahmt mit Mango & Papaya sowie dezent geschärft und abgerundet mit Wasabi. Dazu trefflich passend ein trockener Grauburgunder vom Weingut Pfaffmann, Pfalz. Ruckfrei weitergeschaltet wurde den Gästen eine jahreszeitlich stimmige Kürbiscremesuppe mit Forellencrustillion, begleitet von einem Riesling vom Weingut Dr. Loosen, serviert. Mit dem Duett vom Rind wurden auch verwöhnteste Geschmacksrezeptoren der Gäste in Verzückung versetzt – perfekt auf den Punkt gebracht und von Primitivo „Monte die Cocci“ trefflich unterstützt. Eigentlich nicht mehr zu steigern, aber dennoch erfolgreich gelungen: The Cake: Eine Variation aus Amalfi-Zitrone als Sorbet, Ingwer und Zitronenthymian – intensive Zitronenaromen auf dem Teller, unterstützt durch Sizilianische Bio-Zitrone als Digestif – traumhaft fruchtig und erfrischend. Die kulinarische Abrundung der Menüfolge des Abends und der genussvollen Stunden gelang stimmig mit Kuchlbauers feine Käseauswahl.
Die Ehrung der Küche und aller guten Geister an den Tischen war ein Vergnügen, weil das Herzblut und das Engagement des gesamten Teams zu spüren war. So wurde beispielsweise deutlich, dass bereits seit morgens um 6 Uhr fleißig vorbereitet und gekocht wurde – ein Aufwand, der sich überzeugend gelohnt hat, oder, wie es ein Gast formuliert hat: „… Ihr habt uns einen sehr schönen Tag beschert. Tolle Ausfahrt, nette Leute und exzellente Kulinarik. Genuss ohne Ende“ (G. u. Ch. Soder).
Bericht und Routenplanung: Prof. Joachim Hammer, Officier
Photos: Marco Köstler, Christiane Ertel, Dame de la Chaîne
Der harte Kern traf sich
noch zum Absacker in der Kuchlbar….